Kanarien
Geschichte des Kanarienvogel
Bestimmung
Der Kanarienvogel (SERINUS CANARIA) gehört zu der Familie der Finken (Fringillidae), zur Unterfamilie der Stieglitzartigen (Carduelinea), Gattung der Girlitze (Serinus). Häufig wird der Kanarienvogel auch Kanariengirlitz genannt.
Ursprung
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Kanarischen Inseln, die Heimat der Kanariengirlitze, von den Spaniern erobert. Ihnen gefiel der Gesang der Vögel und erste Zuchterfolge wurden von spanischen Mönchen erzielt. Sie verkauften diese Nachzuchten nach Spanien, Frankreich, Italien und England. Um diese Einnahmequelle zu erhalten, wurden jedoch nur die Kanarienhähne verkauft. Zur Verbreitung dieser Vögel dürfte auch beigetragen haben, daß es mitunter schwierig ist, den Hahn von der Henne zu unterscheiden. Somit dürften auch Hennen in den Handel gekommen sein. Italienische Züchter machten sich die starke Vermehrung der Vögel zu nutze und exportierten diese Vögel in den deutschsprachigen Raum. In Europa wurden mehr die Vorläufer der heutigen Farb- und Positurrassen erzüchtet, bei uns wurde er zu einem Sänger gezüchtet.
Beginne im deutschsprachigen Raum
Tiroler Bergleute brachten die Vögel mit nach Deutschland. Für sie war der Vogel eine "Lebensversicherung", weil sich im Bergbau Kohlenmonoxid in Bodennähe anreicherte und langsam den Sauerstoff verdrängt. In Bodennähe aufgestellt wurde er zum "Frühwarnsystem" für die Bergleute.
Als Nebeneffekt wurden die Vögel verkauft und fanden so Verbreitung. Diese Vögel wurden zur Basis der Gesangskanarienzucht, für die Deutschland berühmt ist. Später wanderten diese Bergleute auch in die Harzregion, brachten ihre Vögel mit. Der "Harzer Roller" war geboren.
Kanarienrassen heute
Die Kanarien werden in die Kategorien Gesang-, Positur- und Farbkanarien aufgeteilt.
Gesangskanarien
Typische Vertreter sind die Harzer Roller, Timbrado Espanol und die die verschiedenen Wasserschläger. Jede Rasse hat ihren, schon im Namen definierten typischen Gesang.
Positurkanarien
Bei diesen Rassen unterscheidet man wieder
- kleine glatte Rassen
z.B. Deutsche Haube(DH), Gloster, Fife Fancy, Lizard, Raza Espanol - grosse glatte Rassen
z.B. Berner, Yorkshire, Crest, Lancashire - gebogene Rassen
z.B. Rheinländer, Scotch Fancy, Japan Hoso, Bossu Belge, Münchner - frisierte gerade Rassen
z.B. Mehringer, Pariser Trompeter, Fiorino, Paduaner, Nordholländer - gebogene frisierte Rassen
z.B. Giboso Espanol, Schweizer Frise, Südholländer - Farbkanarien
Hier gibt es folgende Einteilung- Lipochrome-Vögel
gelb,gelb/Ivoor, rot, rot/Ivoor, weiss dominant, weiss rezessive und die Mosaik-Vögel - Melanin-Vögel
schwarz/achat und braun/isabell als "klassische" Melaninfarben,
sowie deren Mutationen als "nichtklassische" Melaninvögel bezeichnet z.B. Eumo, Topas, Kobalt, Phaeo, Opal, Onyx
- Lipochrome-Vögel