Küken

Kanarienkäfig

Text: Andrea Sax, Wermelskirchen

Grundvoraussetzung für eine schöne, gemeinsame Zeit mit dem neuen Mitbewohner ist ein artgerechter Käfig. Leider werden immer noch und immer wieder völlig unzulängliche Käfige und sogenannte Zimmervolieren angeboten.

Hier eine kurze Auflistung der wichtigsten Details:


Grundfläche ist weit wichtiger als Höhe. Ein geeigneter Vogelkäfig hat die Mindestmaße von 80 cm Länge und 40 cm Tiefe, damit die Tiere fliegen können.... Vögel sind keine Hubschrauber, die oft angepriesenen Zimmervolieren in Turmform sind völlig ungeeignet für unsere gefiederten Freunde.

Raus mit den Plastiksitzstangen. Vögel sitzen in der Natur zwar gelegentlich auf Stromleitungen, in der Regel aber eher in Sträuchern und Bäumen. Es gibt keine bessere Einrichtung als Naturäste. Diese sind angenehm für die Vogelfüßchen, nutzen die Krallen ab und dienen gleichzeitig zur Schnabelpflege. Wer nicht selbst in den Wald gehen kann oder will, kann diese Naturäste (Durchmesser 1,5-2,5 cm) in jedem gut sortierten Zoofachgeschäft oder Onlineshop für kleines Geld erwerben.

Futternapf und Wassernapf müssen selbstverständlich vorhanden sein. Es bleibt hier jedem selbst überlassen, ob er auf Näpfchen auf dem Boden, an den Käfigstangen oder sogenannte "Fontänen" oder "Tränken" zurückgreift. Wichtig ist tägliche Reinigung und täglich eine angemessene Futterration sowie frisches Wasser anzubieten.

Bodengrund: Man hat hier die Auswahl zwischen herkömmlichem Vogelsand und Buchenholz-Einstreu. Vogelsand hat den Vorteil, dass die Tiere direkt mit "Grit" (Muschelsplitter) versorgt werden, die dringend zur Verdauung nötig sind. Nachteil des Sandes: er wird von den Vögeln gern "verteilt" und findet sich auch außerhalb des Käfigs wieder.... Buchenholz-Einstreu ist sehr saugfähig und auf Grund seiner Größe BLEIBT er im Käfig. Aber ACHTUNG: Bei Buchenholz-Einstreu muss UNBEDINGT ein separater Futternapf mit Grit angeboten werden! Grit ist separat im Zoofachgeschäft erhältlich.

Spielzeug: Im Gegensatz zum Wellensittich braucht der Kanarie nicht wirklich Spielzeug zum Glücklichsein. Ich bin da eher ein Freund der naturnahen Käfiggestaltung, gelegentlich ein frischer Birken- oder Weidenzweig sorgt für natürliche, artgerechte Kurzweil. Schaukeln oder Ringe aus Holz, auf denen der Vogel sitzen und schwingen kann, sind eine schöne und sinnvolle Ergänzung. Finger weg von Plastikteilen, Glöckchen, Spiegeln und ähnlich unnützen Dingen. Die kosten unnötig Geld und bergen eher Gefahren als dass sie dem Vogel das Dasein verschönern.

Badetag

Badegelegenheit. Im Fachhandel werden sogenannte "Badehäuschen" angeboten. Diese werden in die Käfigtür eingehängt oder beim Freiflug einfach auf den Tisch gestellt. Kanarienvögel sind begeisterte Wasserplantscher. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Tiere, wenn sie die Wahl haben, jedoch lieber in einer Schale im Käfig (auf dem Boden oder an den Käfigstangen aufgehängt) baden. Scheinbar ist ihnen das durchsichtige Gehäuse der Badehäuschen unheimlich. Es reicht ein Blumenuntersetzer aus Ton, den man auf den Käfigboden stellt. Aber bitte: nach dem Bad herausnehmen, Gefahr von Keimbildung! Wir mögen ja auch kein Badewasser schlürfen....

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